VON MAL ZU MAL
Durch die regelmäßige Beschäftigung mit der Lyrik von Paul Celan (1920-1970) erschlossen dessen Lautmalereien und plastische Sprachbilder in mir neue Bildbetrachtungen. Dies war für mich der Auslöser, auf die Gedichte plastisch zu antworten und bildhauerisch Aspekte der Gedichte zu erfassen.
Diese Auseinandersetzung war mir Experiment und Freude gleichermaßen, mich einerseits der Lyrik zu nähern und andererseits gleichzeitig neue Aspekte abzugewinnen. Es ging mir darum, die inhaltliche Essenz der Gedichte zu erfassen und dabei nicht das auszudrücken, was der Dichter bereits sprachkünstlerisch ausgedrückt hat. Der Zyklus „von Mal zu Mal“ aus dem Jahr 2005 umfasst 13 Skulpturen zu zwölf Gedichten Paul Celans.
Paul Celan 1920 in Czernowitz/Bukowina geboren, 1970 in Paris durch Selbstmord aus dem Leben gegangen, gilt heute als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Lyriker des 20. Jahrhunderts. Mit dem Bekanntwerden der „Todesfuge“ setzte 1952 sein Ruhm ein. Der nazistische Massenmord an den Juden, dem auch Celans Eltern zum Opfer fielen, war das Thema schon dieses frühen Gedichts und blieb auf Lebenszeit das Zentrum des gesamten literarischen Werks.
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